Page 19 - 3. Teil: Kratylos hat Recht - Kurt Olbrich
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durch ,,zu Boden (U) gehen (S)". Alle Gleichungen ergeben nur
dann einen Sinn, wenn hinter das Wort DRINNEN (M) eine
Atempause gelegt wird. Nach dieser grammatischen Bearbeitung
der Gleichung ergibt sich der Sinn: Da wo Mäuse drinnen sind,
geht die Nahrung zu Boden, d.h. zur Neige: Bei dieser Deutung
,,p&sst'o alles zusammen und bringt ein Charakteristikum der Maus
:
zum Ausdruck. Die Bedeutung des Buchstabens M drinnen wird
bei diesem Charakteristikum offensichtlich bestätigt
Das nächste Wort sei das Wort MAUL. Ein Maul ist ein Körperteil
bei Tieren, in dem die Nahrung zerkleinert wird. Dieses
Zerkleinem findet drinnen im Maul statt. Auch hier sind alle
Buchstabenbedeutungen bekannt, wenn angenommen wird, dass M
: drinnen bedeutet. Die Buchstabengleichungen ergeben:
MAUL M: drinnen
:
A nasser/feuchter
U: Boden
L: hin und her (geht)
Der nasse bzw. feuchte Boden, der im Maul hin und her geht, ist
der Brei, der durch Kauen erzeug! wird. Das Maul ist demnach
dadurch gekennzeichnet, dass in ihm drinnen (M) Brei (AU) hin
und her geht (L).
Der MAULWURF hat mit dem Maul als Ort des Kauens nichts zu
tun. Warum aber befindet sich in seinem Namen das Wort ,,Maul"?
Um das Ergebnis vorwegzunehmen: Beim Maulwurf geht es nicht
um das Maul im Sinne von Mund. Wäre dies der Fall, wtirde das ja
bedeuten, dass der Maulwurf der Wurf des Mauls wäre. Das ergibt
keinen Sinn. Auch ergibt es keinen Sinn, wenn darunter der vom
Maulwurf geworfene Erdhaufen gemeint sein sollte. Der Maulwurf
ist nicht sein Haufen. Sinn macht folgende Deutung des Wortteils
MAUL: ,,drinnen (M) weichen (A) Boden (U) hin und her (L).
Diese Deutung charakterisiert den Maulwurf als einen, der im
weichen/feuchten Boden hin und her läuft, was ohne Zweifel eine
zutreffende Charakterisierung darstellt. Wie sich später bei der
Erklärung des zweiten Wortteils zeigen wird, wird dieses ,,hin und
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