Page 10 - 3. Teil: Kratylos hat Recht - Kurt Olbrich
P. 10
§'
(FOXP2), das für den Spracherwerb und die Sprachgrammatik von
3
zentr aler B e deutung i st.
Nach neuesten Erkenntnissen der Genforschung hat der Homo
sapiens zwei dramatische Phasen mit nur wenigen hundert bis
wenigen tausend Überlebenden hinnehmen müssen. Die erste
Phase liegt in der Zeit um 120.000 und die zyveite um 80.000 Jvh.
Das bedeutet, dass alle heutigen Menschen von den relativ wenigen
Homo sapiens um 80.000 Jvh abstammen, die die ztveite
dramatische Phase überlebt haben. Und ferner weist die DNA-
Forschung darauf hin, dass alle heute lebenden Menschen eine
gemeinsame Urmutter haben. Deren Nachkommensfamilien sind
zu einem Teil in Afrika geblieben und haben sich dort ausgebreitet.
Wenige andere haben um 60.000 Jvh Afrika verlassen und im
Laufe der Zeit den gesamten Globus besiedelt. Die heutige
Menschheit mit über 7,6 Milliarden Menschen (2018) ist aus den
wenigen Auswanderem (und den in Afrika verbliebenen
Menschen) hervorgegangen.
Die reine Sprechlautsprachea des_Homo sapiens, die vielleicht um
120.000 Jvh ihren Anfang nimmt5, ist im Weiteren Gegenstand der
Untersuchung. Es werden dabei fi.inf Abschnitte unterschieden, die
als Schritte bezeichnet seien. Der erste Schritt ist die Bildung von
Bedeutungsfeldern.
1. Schritt: Bildung von Bedeutungsfeldern
Die Vorteile der Lautkommunikation und das nun vorhandene erste
Sprechvermögen stärken das Bestreben des Homo sapiens, zuneh-
mend Laute zu artikulieren. Laute können mehr und mehr unab-
' Möglicher-eise haben auch der Neandertaler und die anderen Homospezien
eine eigene Lautsprache entwickelt, die dann mit ihnen untergegangen wtire.
o
Die Khoi-San in Afrika benutzen neben den Sprechlauten noch Klicklaute,
was jedoch der hier dargestellten Evolution der Sprache prinzipiell nicht
widerspricht.
s
Ein genauerer Zeitpunkt lässt sich möglicherweise durch die Genforschung
ermitteln.
20

