Page 28 - 3. Teil: Kratylos hat Recht - Kurt Olbrich
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Das Paradigma der Arbitraritrit, das die Wortbildung als einen
willkürlichen Alct versteht, ist als widerlegt anzusehen. Es war und
ist ein lrrweg.
Die ztr Anfang vereinbarten Wortbedeutungen scheinen die
Buchstaben noch heute in allen Sprachen zu besitzen. Auch wenn
in vorliegender Arbeit bei der Überprtifung der interlingualen
Gültigkeit der Buchstabenbedeutungen nur wenige Sprachen
zugrunde gelegt werden konnten, darf erwartet werden, dass das
Ergebnis bei der Analyse aller weiteren Sprachen nicht anders
ausfallen wird. Von daher ist davon auszugehen, dass es sich bei
den Wortbedeutungen der Buchstaben um die Urwörter der
menschlichen Sprache handelt. Genau das sagt auch der
Sprachexperte Kratylos im Dialog mit Sokrates; und Platon, der
davon gehört hat, berichtet Entsprechendes.
Mit den Buchstabenwörtern scheint hiernach das gefunden zu sein,
wonach seit Langem gesucht wird: die Ursprache. Sie wird
offenbar über die Buchstabenwörter noch heute gesprochen, ohne
sich dessen bewusst zu sein.
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